Bilder August 2019


Abell 2199 ist ein Galaxienhaufen im Herkules - etwa 4° nordwestlich vom Kugelsternhaufen Messier 13. Die Entfernung liegt bei etwa 400 (oder 490) Mio. Lichtjahre. Der größte Teil der Mitglieder hat laut Fluchtgeschwindigkeit eine Entfernung um die 400 MLj. Das hellste Mitglied des Haufens ist NGC 6166 - rechts der Mitte. In ihrem Halo scheinen einige Mitglieder eingebettet zu sein.
Diese Galaxie bietet einige Superlative: Eine besonders auffällige Spiralgalaxie ist UGC 10420 - oberhalb der Mitte. PGC 58414 (links oben) zeigt an ihrem östlichen Ende einen Gezeitenschweif.

Die klaren Nächte mit Mond wollte ich nutzen, um den ReducerCorrector von ASA mal an den 12" Newton zu adaptieren (also F/3). Großer Fehler - never change a running system. Seit dem habe ich riesige Probleme mit der Stabilität der Kollimation meines Newtons. Eigentlich "perfekt kollimiert" - Carbon-Tubus mit gesteckten Laser hin- und hergeschwungen - immer noch "perfekt kollimiert". Bei den Aufnahmen über die Nacht "verkippen" dann Haupt- und/oder Fangspiegel - die Kollimation ist dann einfach hinüber.

Vielleicht hat er ja einen Hitzekollaps erlitten und in der Nacht ist es ihm nun einfach zu kalt. Andererseits könnte ich die "Gelegenheit" nutzen ihn mal komplett auseinander zunehmen, Spiegel spülen - mal sehen, ob ich was verdächtiges sehe. Ich bin erstmal ratlos und frustriert wegen der vielen klaren aber erfolglosen Nächte.

Die Luminanz habe ich über drei Nächte hinweg (1.+4.+10. August) aufgenommen - jedesmal irgendwie anders verkippt. Die RGB-Aufnahmen habe ich am 22. August erstellt. Der Mond hat in allen Nächten gestört - bei der Farbe dann weniger. Da die Verkippung immer anders ausfiel und ich nicht jeden morgen neue Flats gemacht habe, hatte ich dann größere Probleme den Hintergrund zu ebnen.

Frustriert hatte ich wieder auf den GPU umkonfiguriert - also F/4. Wieder sind einige Nächte mit wechselnder Verkippung und verschiedenen Distanzringen draufgegangen. Die Farb-Kanäle waren am 23.+24. August auf der Platte - die Luminanz dann am 31. August. Bei den RGB-Aufnahmen hatte der Mond um die 40%, im Abstand von ~120°. Die Luminanz-Aufnahmen hat er dann nicht mehr gestört.
Die Sterne gefallen mir bei F/4 deutlich besser - allerdings hat das Bild bei F/3 eine bessere Tiefe. Auch die Farbe macht einen besseren Eindruck - bei NGC 6166B und UGC 10420 fehlt vielleicht etwas Blau.

↓ Daten-Verarbeitung ↓

Bildgewinnung mit Maxim DL:
  • Steuerung der Kamera
  • Dithering der Aufnahmen
Daten-Reduktion mit DeepSkyStacker:
  • Bilder je Kanal Median-Kappa-Sigma:
    Kappa 1.8, Wiederholung 25
  • RGB Hintergrund-Kalibrierung rational mittel
  • Kosmetik Hot/Cold-Pixel: nein
mit Regim:
  • künstliche Flats je Kanal
  • registrieren der Farb-Kanäle auf die Luminanz
  • automat. BV-Farb-Kalibration (auto background, on highest)
in AstroArt 4:
  • Histogramm: Skalierung von Min - Max und max. log.-skaliert
  • speichern als Tiff-View
weiter in Phostoshop:
  • Gradation: mehrmals Kurven anwenden
  • Farb-Kanäle und Luminanz vereinen
  • Kontrast, Farbe und Schärfe etwas angehoben
  • vor dem Speichern mit 0.2-0.3px Gauß-weichgezeichnet
Abell 2199 - NGC 6166 - F/3
Abell 2199 (um NGC 6166)
im Sternbild Herkules
Wikipedia dt. /  engl.

Kamera: ALCCD-QHY 9 bei -20°C
Optik: 12" F/4 auf DDM60Pro
mit ASA 2" RedCorr

L: 81x6min.
R: 15x5min.
G: 8x4min.
B: 8x5min.
auf 70% verkleinert

Abell 2199 - NGC 6166 beschriftet
Abell 2199 beschriftet
Abell 2199 - NGC 6166 - F/4
Abell 2199 bei F/4

Kamera: ALCCD-QHY 9 bei -20°C
Optik: 12" F/4 auf DDM60Pro
mit GPU aplanatic Koma-Korrektor

L: 35x6min.
R: 30x5min.
G: 13x4min.
B: 13x5min.
auf 70% verkleinert


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